Personzentrierte Psychotherapie gehört zur Gruppe der Humanistischen Psychotherapiekonzepte. Diese entwickelten sich etwa ab den 1930er-Jahren. Der Gründer der Personzentrierten Psychotherapie ist Carl Rogers. (*1902 – †1987). Er erkannte in seiner Beratungspraxis, dass von außen – nämlich durch Empfehlungen und Ratschläge – keine anhaltende Verbesserung von Leidenssituationen möglich ist. Erst die Klarheit in sich selbst ermöglicht es Menschen entschiedene und heilende Schritte zu setzen.
„Was für ein Geheimnis ist das Leben eines Menschen, vor allem für ihn selbst. […] Die Vergangenheit ruht Schicht auf Schicht in mir.“ *
Das existenzielle Leid sieht Personzentrierte Psychotherapie darin, dass die Lebenspraxis und damit der Alltag mit seinen gelebten Beziehungen nicht dem entspricht, wie man sich das eigene Leben vorstellt.
Leben ist in Beziehungen eingebunden. Unser Aufwachsen geschieht in Beziehungen und wir können nicht anders, als uns in den Beziehungsmustern zu entwickeln, in denen wir vom Leben in Empfang genommen wurden. Meist lebt in Familien Erfreuliches neben Unerfreulichem, und wir erleben Aspekte von uns als akzeptiert und Seiten an uns als abgelehnt.
In der Psychotherapie beschäftigen Sie sich mit Ihren Empfindungen, mit Ihren Hoffnungen, Erwartungen, Besorgnissen. Sie beschäftigen sich mit Ihrem Leben wie es jetzt ist – und wie Sie es leben möchten…
„Ich mag den Gedanken an meinen Tod, der immer da ist, mir gegenüber, am Horizont, dieses wilde Abenteuer, ohne das das Leben so inhaltlos wäre …“ *
* Imre Kertesz, 2016